Dienstag, 5. Februar 2013

Masterstudium Medienmanagement

Für Herbst 2013 plant die SRH Hochschule für Wirtschaft und Medien einen neuen Masterstudiengang Medienmanagement. Als Dekan obliegt mir die ehrenvolle Aufgabe, zu überlegen, wie man Medienmanagement auf Masterniveau studieren sollte. Einen ersten groben Entwurf werde ich am Donnerstag im Rahmen des Studieninformationstags am 7.2.2013 vorstellen.

Aufbau des Masterstudium Medienmanagement
Die Grundannahme: Studierende, die Medienmanagement als Masterstudium aufnehmen, kommen aus unterschiedlichen Bachelorstudiengängen von unterschiedlichen Hochschulen. Da helfen auch die individuellen Auswahlgespräche wenig: Es ist davon auszugehen, dass die Studierenden verschiedene fachliche Niveaus und thematische Ausrichtungen mitbringen.

Weiterhin ist davon auszugehen, dass der Großteil der Studierenden heute nicht per se auf ein exaktes Berufsbild ausgerichtet sind, sondern sich eher an Branche oder Aufgabenbereiche orientieren. D.h. der Zuschnitt eines Studiums muss Methoden und Kompetenzen vermitteln, die eine breite Verwendung „in den Medien“ oder „mit den Medien“ ermöglicht.

An diesen zwei Grundthesen habe ich mich beim Aufbau des Lehrplans für das Masterstudium Medienmanagement orientiert. Dazu kamen formale Leitplanken wie der Umfang des Masterstudiums auf 120 ECTS, was einer Arbeitsbelastung von 3.600 Stunden entspricht, die in zwei Jahren zu erbringen sind. Das entspricht in etwa einer 40-Stunden-Woche bei rund 4 Wochen Jahresurlaubsanspruch – also schon eine ordentliche Ladung.

Die Leitidee, die die Ausgestaltung des Studiums Medienmanagement an der SRH Hochschule für Wirtschaft und Medien prägt, ist die Vorstellung, die Studierenden optimal auf einen Einstieg ins Berufsleben vorzubereiten und zwar so, dass die Studierenden direkt auf einem hohen Niveau einsteigen und in den ersten Jahren im Job schnell und zielorientiert ihren Weg nehmen können.

Aus dieser Vorrede leitet sich der Grundaufbau des Masterstudiums Medienmanagement ab, die die Abbildung schematisch darstellt. Die sechs Trimester im Masterstudium Medienmanagement haben jeweils einen inhaltlichen Schwerpunkt.

Im 1. Trimester Medienmanagement geht es darum, ein gemeinsames Fundament zu schaffen, damit alle Studierenden auf dem gleichen Kenntnisstand sind, was Medienmanagement (Einsatz von Medien in Unternehmen bzw. Unternehmenskommunikation) und Kommunikation (Kommunikation im öffentlichen Raum bzw. Massenmedien und öffentliche Meinung) angeht. In der großen Einführungsvorlesung Medienmanagement and Public Communication werden die zentralen Konzepte und Modelle aus Medientheorie, Marketing und strategischer Planung sowie Publizistik vorgestellt.

Im 2. Trimester des Masterstudiengangs Medienmanagement liegt der Fokus im Fach Project Management. Hier lernen die Studierenden, wie man zusammenarbeitet, um gemeinsam Ergebnisse zu erzielen und das die Kommunikation der entscheidende Faktor der Zusammenarbeit ist – über alle Branchen hinweg.

Das 3. Trimester Medienmanagement beschäftigt sich mit der Frage, was man heute tun muss, um mit Medien und durch den Einsatz von Medien Geld zu verdienen. Das Schlagwort ist hier die marktorientierte Unternehmensführung und der Einsatz von Instrumenten der Marktbearbeitung – zwei Aspekte, die man unter dem Label Marketing zusammenfasst.

Im 4. Trimester Medienmanagement wird ein Medienprojekt umgesetzt, das sowohl ein klassisches, journalistisch geprägtes Medium als auch ein effektives Instrument der Unternehmenskommunikation ist: Die Studierenden konzipieren, texten und gestalten ein crossmediales Custom Media Projekt. Hier geht es um die Anwendung von Project Management und Marketing sowie das Erlernen journalistischer Methodik.

Im 5. Trimester Medienmanagement steht die Planung und Durchführung einer Kommunikationskampagne im Mittelpunkt. Mit Hilfe der 5 M’s – mission, money, message, media, measurement – entwickeln die Studierenden im Masterstudium Medienmanagement eine Kampagne, die über verschiedene Kanäle eine Botschaft in Markt und Öffentlichkeit platziert.

Das 6. Trimester Medienmanagement schließlich ist dem erfolgreichen Abschluss des Studiums gewidmet, der zugleich der erfolgreiche Einstieg in die Berufswelt sein soll. Neben der Master Thesis wird im Abschlusstrimester besonderer Wert darauf gelegt, die Studierenden als Medienprofis für den Bewerbungsprozess und erfolgreiche Verhandlungen vorzubereiten.

Die Kernelemente des Masterstudium Medienmanagement werden ergänzt durch Vertiefungsfächer: Von Gründungsfinanzierung über Management und Leadership bis zum Rechtsseminar, wo medienrelevante Themen wie das Leistungsschutzrecht oder Wettbewerbsregeln besprochen werden.

Neben den einzelnen Vertiefungsfächern gibt es aber auch einige Veranstaltungen, die die Masterstudenten über mehrere Trimester oder auch die gesamte Studienzeit begleiten.

Da ist zum einen die Sprachkompetenz: Englisch sprechen ist per se kein Problem. Englisch sprechen mit Geschäftsleuten, Marketingexperten und Medienmachern, in Englisch eine Rede halten oder sich in Indien englisch unterhalten und zugleich angemessen verhalten sind Kompetenzen, die die Studierenden im Masterstudium Medienmanagement über drei Trimester lernen. Ergänzt werden die Sprachmodule durch einen Kurs in Wirtschaftsspanisch und diverse Veranstaltung zu Cross Cultural Communications.

In den ersten drei Trimestern – quasi als Vorbereitung für die Medienpraxisprojekte – gründen die Studierenden des Masterstudium Medienmanagement selbst eine Übungsfirma, lernen diese zu führen und schließlich auch wieder abzuwickeln. Einmal durch den unternehmerischen Lebenszyklus in drei Trimestern.

Ebenfalls in den ersten drei Trimester und dann noch einmal zum Studienabschluss als Begleitung der Masterarbeit betreiben die Masterstudenten den Acadamic Newsroom. Hier recherchieren die Studierenden auf internationaler Ebene aktuelle Trends, Marktzahlen und Forschungsergebnisse und bereiten diese für ihre Kommilitonen auf. So ist sichergestellt, dass Masterstudenten von Beginn des Studiums die aktuellen Diskussionen im Fachgebiet verfolgen und mit ihrem Abschluss state oft he art sind.

Von zentraler Bedeutung sind aber sicherlich die Medienpraxis-Übungen, die den gesamten Studienlauf begleiten. Ein Teil der Medienpraxis-Übungen im Masterstudium Medienmanagement ist der Betrieb des Hochschul-Blogs. Hier werden Ergebnisse aus dem Academic Newsroom, aber auch studentische Haus- und Abschlussarbeiten veröffentlicht – jeweils redaktionell eingeordnet und kommentiert wie auch verschlagwortet und suchmaschinenoptimiert, damit man im Tagesbetrieb lernt, wie man Fachtexte verfasst, wie man Quellen findet und bewertet und wie man den Kerngedanken von Publikationen zusammenfasst.

Die Medienpraxis hat aber auch für jedes Trimester einen zusätzlichen Schwerpunkt. Es geht von der Basisausstattung eines Geschäfts (Logo, Typo, Color Codes etc.) über Fotografie hin zur Produktion eines Filmprojekts. Im Web-Schwerpunkt wird gezeigt, wie man Social Media ins Marketing integrieren kann. Die Erstellung (und Beauftragung) von Infographics sowie der Einsatz von Visualisierung führen zum abschließenden Kommunikationstraining: hier lernen die Masterstudenten auf hohem Niveau, wie man sich im Gespräch (Dialog), auf der Bühne (Monolog), vor der Kamera und im Internet professionell inszeniert und seine Ziele kommunikativ umsetzt.

Nach der Entwicklung der Grundstruktur dieses Masterstudiums Medienmanagement und der inhaltlichen Ausgestaltung der einzelnen Fächer werden wir in den nächsten Wochen alles vorbereiten, um diesen Studiengang Medienmanagement zu akkreditieren und dann ab Herbst 2013 an der SRH Hochschule für Wirtschaft und Medien anzubieten.

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